Luna

Im Sommer 2020 mitten im ersten Coronalockdown bekamen wir ein kurzes Video eines winzigen, super anhänglichen Glückskätzchenkitten von einer Hauptverkehrsstraße in Kalamata weitergeleitet - mit der Frage, wer der Kleinen ein Heim bieten könnte.

Es gab kein Zögern, wir sagten “ja” und tauften unsere neue Dienstherrin umgehend auf den wohlklingenden Namen “Luna”.


Nach drei Wochen Quarantäne bei verschiedenen tierlieben Helferinnen in Griechenland, kam Luna am 09.10. nach einem zweitägigen Transport zusammen mit vielen weiteren Kätzchen und Hunden in Deutschland an.

Ab dem Moment der Empfangnahme hat sie für drei Tage nicht aufgehört zu schnurren, ganz viel auf dem Bett bei meinem Partner gekuschelt und ihn ausgiebigst geputzt.


Was direkt auffiel, war Lunas Drang, immer aus den Mülltüten zu fressen, welcher wohl ihrer Zeit auf der Straße geschuldet war und uns fast das Herz brach. Entgegen dem geflügelten Wort “Man bekommt das Kätzchen von der Straße, aber die Straße nicht aus dem Kätzchen” hat sie dieses Verhalten inzwischen eingestellt und sich zur Gourmetchefin des Hauses gemausert: Futter muss immer frisch aufgemacht werden, damit Madame sich dazu herablässt, daran zu schnuppern. Von Essen ist da noch keine Rede…. ;)


Es war jedoch nicht alles einfach wunderbar ab dem ersten Tag: Luna war noch in Griechenland kastriert worden und wir merkten kurz nach ihrem Einzug, dass die Wunde sich übel entzündet hatte. Zwei Wochen mit Body, Trichter, Anitibiotika und vielen Wundspülungen folgten, bis die drohende Sepsis abgewendet war.

Doch es gab weitere Probleme: die Kleine hatte von Beginn an Durchfall, der sich nicht besserte. Eine Untersuchung ergab, dass sie eine Autoimmunkrankheit hat, die die Zähne angreift und zu guter Letzt stellte sich heraus, dass sie FeLV-positiv ist – obwohl sie in Griechenland vor ihrer Ausreise nach Deutschland einen negativen Test hatte.


Heute, eineinhalb Jahre später, ist trotzdem alles gut: zwar mussten Luna alle Zähne gezogen werden, doch sie lebt damit problemlos und schmerzfrei; auch der Durchfall ging nach der Zahnextraktion wie von selbst weg und von der Leukose zeigt sich bisher keine Spur.


Die Maus ist extrem menschenbezogen und anhänglich in einem Maße, das ich so nie zuvor bei einer Katze erlebt habe – es scheint, als ob sie genau weiß, dass sie gerettet wurde und uns jeden Tag ihre Dankbarkeit dafür zeigt!